#020 - Meike 28mm f2.8

Ich habe von Meike das 28mm f2.8 Objektiv zugesandt bekommen. Nachdem ich es während meines Aufenthalt in der USA ausgiebig getestet und möchte nun ein mal ein paar Worte dazu verlieren und euch meine Meinung zu diesem Objektiv mitteilen. Auch wenn ich das Objektiv kostenlos bekommen habe, werde ich natürlich objektiv berichten und auch auf negative Dinge zum Objektiv eingehen. Für die, die nicht lesen wollen gibt es das Ganze natürlich wie immer auch als Video. 

Das Objektiv selbst

 

Zunächst zum Objektiv selbst. Das erste, was mir direkt beim Unboxing aufgefallen ist, war die Größe. Es ist so klein, dass selbst das 1650er Kitobjektiv von Sony klobig wirkt, wenn man es daneben stellt. Auch die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck. Es scheint vollständig aus Metall gearbeitet zu sein. Auch das Mount ist vollständig aus Metall, aber selbstverständlich ohne Kontakte, da es sich um ein rein manuelles Objektiv handelt. Insgesamt macht es einen sehr wertigen Eindruck auf mich und die ersten Impressionen waren sehr gut. Und das Objektiv sitzt auch sehr gut im Bajonett. 

 

Die Bedienung

Da es sich wie schon erwähnt um ein komplett manuelles Objektiv handelt, werden Blende und Verschlusszeit direkt am Objektiv eingestellt. Hierfür gibt es jeweils einen Drehring am Objektiv. Auf Grund der geringen Länge des Objektivtubus sitzen beide Ringe natürlich sehr dicht beieinander. Dennoch sind sie so platziert, dass man selbst mit etwas größeren Händen nicht ausersehen beide Ringe dreht, man kann sie sehr schön voneinander unterscheiden. Ich habe allerdings das Gefühl, dass vor allem der Fokusring nicht durchgängig den selben Widerstand hat. Kurz vor Ende der Skala wird er etwas fester, jedoch stört das nicht wirklich. 

 

Der Fokusring lässt sich etwa 2/3 drehen, was ein angenehmer Weg ist um präzise fokussieren zu können. Zum schnellen wechseln von der Naheinstellgrenze zu Unendlich ist es fast etwas zu weit, aber man ist ja nicht ständig machen muss ist es ok. Zumal das ja etwas individuelles ist. Der Blendenring ist klicklos also ist das Objektiv auch zum filmen durchaus geeignet. 

 

Die Bildqualität 

Nun aber wie immer zum wichtigsten, der Bildqualität und eins will ich direkt vorweg nehmen, bei dem Preispunkt hätte ich bei weitem nicht solche Bilder erwartet. Aber eins nach dem anderen. Zunächst möchte zu zwei negativen Punkten kommen. Zum einen die das Objektiv nicht innenfokussiert. Das heißt der Tubus verlängert sich leicht, wenn man fokussiert. Deshalb entspricht dieses Objektiv nicht bei jeder Stellung des Fokusring einem 28mm Objektiv. Ich würde schätzen, dass die Brennweite um etwa 2mm variiert. Beim Fotografieren stört das natürlich nicht wirklich, wenn man damit filmen möchte und zwingend auf die 28mm angewiesen ist könnte es allerdings wirklich stören. Wobei ich bezweifle, dass jemand, der auf so etwas Wert legt zum filmen dieses Objektiv nimmt. 

Einen anderen Aspekt möchte ich noch ansprechen, bevor ich zur Bildqualität selber komme, wobei dieses Thema an sich schon dazu gehört. Es geht um die Vignettierung. Die ist vor allem bei Offenbarende recht stark. Wenn man sie jedoch richtig im Bild einsetzt können auch damit tolle Aufnahmen gemacht werden. Man muss es halt einfach wissen und mit daran denken. Bei Blende 4 ist sie nahezu verschwunden und spätestens ab Blende 5.6 hat man damit absolut keine Probleme mehr. 

Nun aber endlich zur Bildqualität. Und hier war ich echt überrascht. Selbst bei Offenblende ist die Schärfe schon echt gut und das erstaunlicherweise ohne großen Abfall zu den Rändern hin. Wird auf 4 bis 8 abgeblendet nimmt die Schärfe noch etwas zu und die Ränder werden auch noch einmal schärfer. Natürlich ist es nicht das schärfste Objektiv auf dem Markt. Aber in dieser Preiskategorie hätte ich mit viel weniger gerechnet. Wenn man die Blende maximal schließt nimmt die Bildqualität aber drastisch ab. 

Was mich aber noch mehr überrascht hat sind die chromatischen Aberrationen. Denn die waren schlicht und ergreifend nicht vorhanden. Selbst bei schwereren Lichtbedingungen konnte ich auch bei Motiven wie Bäumen nichts entdecken. Was jedoch zu entdecken war, war eine leichte Verzeichnung zu den Bildrändern hin. Bei normalen Bildern fällt diese jedoch nicht wirklich auf. 

 

Von einem 28mm Objektiv an einer APSC Kamera darf man in Sachen Bokeh natürlich nicht so viel erwarten. Dennoch kann man Objekte sehr schön freistellen und man wird auch mit einem schönen weichen Hintergrund belohnt. Natürlich muss man hierfür etwas näher an das Objekt heran und der Hintergrund sollte nicht zu nah sein, wenn es jedoch einfach wäre, könnte es jeder. 

 

Zusammenfassung

 

Alles in allem handelt es sich in meinen Augen um ein Objektiv, was wesentlich besser ist als ich gedacht hätte. Es ist wertig verarbeitet, es hat eine schöne Schärfe. Natürlich gibt es den einen oder anderen Kritikpunkt, das sollte bei diesem Preispunkt nicht überraschen. Wenn man also auf der suche nach einem guten und günstigen Objektiv im Normalbereich ist, wird hier fündig. Und extrem kompakt ist das ganze auch noch. In Verbindung mit diesem Objektiv wird die Sony a6000 im wahrsten Sinne des Wortes zu eine Kamera für die Jackentasche. 

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