Meike 25mm f2.0

Ich habe von der Firma Meike das neue 25mm f2.0 Objektiv zum testen zur Verfügung gestellt bekommen. In den letzten Wochen habe ich es ausgiebig getestet und hier gibt es ein kleines Review dazu. Auch wenn ich das Objektiv kostenlos bekommen habe, werde ich natürlich wie immer objektiv berichten. 

Für die, die nicht lesen möchten gibt es das ganze auch in Videoform. 

 

Der erste Eindruck des Objektiv nach dem auspacken war sehr gut. Das Objektiv ist für Meike Verhältnisse sehr groß und schwer, fühlt sich aber deswegen auch sehr wertig an. Alles in allem merkt man von der Verarbeitung und der Aufmachung des Objektivs direkt, dass es mehr als das doppelte der meisten Objektive von Meike kostet. Zudem ist es komplett aus Metall gefertigt. Lediglich die beiliegende Gegenlichtblende ist aus Plastik. Außerdem war noch eine Tasche und ein Reinigungstuch im Lieferumfang enthalten. 

Das Objektiv hat für meinen Geschmack etwas zu viel Spiel im Mount. Es handelt sich neben bei gesagt um ein vollkommen manuelles APSC Objektiv. 

 

Das arbeiten mit dem Objektiv hat Vorteile, aber es gibt auch einen Kritikpunkt. Zunächst das Positive. Es lässt sich bis zu mittleren Distanzen wunderbar Fokussieren, da man sehr viel Platz beim Drehen hat. Allein der Bereich der Naheinstellgrenze bis zu .6m umfasst beinahe eine halbe Umdrehung. Einzig das Fokussieren auf unendlich erwies sich in aller Regel als schwierig, dies kann jedoch auch an den Temperaturen gelegen haben, die sich während der Testens meist um die 0°C bewegten. Der Fokusring hat einen angenehmen Wiederstand und ist für meinen Geschmack sogar fast einen Tick zu fest. Der Fokusring ist klicklos und ebenfalls recht fest, hier finde ich das allerdings gut. Meike hatte es in der Vergangenheit immer geschafft, dass es sich selbst mit den kleinen Objektiven sehr gut arbeiten lässt und Fokus- und Blendenring schön separiert sind. Bei diesem Objektiv ist das nicht ganz so gut gelungen. Vor allem mit Handschuhen hatte ich das Problem, dass ich zum Teil aus versehen die Blende verstellt habe, weil ich beim Fokussieren die Finger auf dem Ring liegen hatte. Nach etwas Gewöhnung war das aber kein Problem mehr. Nichts desto trotz hätte ich mir hier eine bessere Separierung oder aber einen Blendenring mit Klicks gewünscht. Nichts desto trotz ist das Arbeiten sehr angenehm. 

Nun aber zum wichtigsten, der Bildqualität. Und auch hier gibt es Licht und Schatten. Am Schärfsten ist das Objektiv, wenn man es im Nahbereich um Blende 4 einsetzt. Jedoch ist die Schärfe im Zentrum auch bei Blende 2.0 bereits gut und ab 2.8 bereits noch deutlich besser. Jedoch nimmt die Schärfe mit der Distanz etwa ab. Bis zu mittleren Distanzen können sehr gute Ergebnisse erzielt werden. In Richtung unendlich wird es jedoch schwerer. Dies kann natürlich auch daran liegen, dass es sehr schwer war richtig zu fokussieren. 

Auf Grund des Aufbau der Fokusskala würde ich tippen, dass das Objektiv für den Nahbereich unter 2m optimiert ist und hier liefert es sehr gute Ergebnisse. 

 

Zu den Rändern hin fällt die Schärfe jedoch in aller Regel recht deutlich ab. Eine Vignette ist bei keiner Blende sichtbar. Da es sich um ein 25mm Objektiv handelt ist eine leichte Verzeichnung zu den Rändern hin sichtbar. Bei harten Lichtsituationen gibt es deutliche Chromatische Aberrationen, allerdings können diese sehr leicht entfernt werden. Mit Lensflares hat das Objektiv hingegen so gut wie gar nicht zu kämpfen. Auch der Sonnenstern sieht recht schön aus. Das Bokeh ist im Zentrum wunderbar Kreis rund. Zu den Ecken hin wird es aber eckig. In der Praxis bekommt man jedoch einen schön weichen Hintergrund.

 

Alles in Allem bin ich etwas zwiegespalten. Zum einen ist das Objektiv rein von der Bauart und der Aufmachung einen deutlich Schritt weiter als z.B. das 25mm f1.8 von Meike und ist alleine deswegen schon einen Aufpreis wert. Bei der Bildqualität ist jedoch nach wie vor das 28mm f2.8 mein absoluter Favorit in diesem Brennweitenbereich. Im Nahbereich im Zentrum kann das 25mm f2.0 definitiv mithalten, in Sachen Randschärfe und auf Größere Distanzen hat dann aber das 28mm die Nase vorn. Insgesamt würde ich dem Objektiv eine definitive Kaufempfehlung aussprechen, wenn es etwas günstiger wäre. Dennoch handelt es sich um ein gutes Obejktiv und im Bereich bis 200€ findet man nicht so viele Alternativen. 

 

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